Am letzten Wochenende (10./11.6.) war es endlich soweit. Wir durften zum ersten Mal bei der Deutschen Meisterschaft der Altherren teilnehmen. Qualifiziert hatten wir uns durch einen 2. Platz in der Hamburger Oberliga in der, aufgrund von Corona, abgebrochenen Saison 2019/2020.
Toporganisiert von unserem Leitwolf bzw. -pferd André Ziller (Großen Dank an dieser Stelle!) und hochmotiviert reisten wir am Freitagmittag mit „Mann und Taube“ Richtung Weser. Nach einem kurzen Check-In im „hochmodernen“ B&B-Hotel ging die Reise weiter nach Bremen-Tenever, wo uns ein bestens organisiertes Umfeld erwartete. Einfach überragend, was der Veranstalter da auf die Beine gestellt hatte. In der „Todesgruppe K“, gesponsert von Wittfoth Real Estate Finance, warteten auf uns die Mannschaften vom Gastgeber OT Bremen, SC Guldental und die SG Villmar-Weyher.
Im ersten Gruppenspiel (16 Uhr) ging es für Trainer Tommy Reiher und sein Team gegen OT Bremen. Direkt nach Anpfiff merkte man den „Tauben“ noch die „lange Fahrt“ in den Knochen an und die Nervosität, aufgrund der ersten Teilnahme, war deutlich spürbar. So fiel auch relativ früh der erste Gegentreffer zum 0:1, nachdem Maik Hagemann zuvor bereits mehrfach klasse pariert hatte. Das war quasi der Wachmacher. Von nun an rollte der Tauben-Express Richtung Bremer Tor. Ein Foul, ein Pfiff und Strafstoß für Paloma. Kapitän Harry Jurkschat nahm sich der Sache an und schoss den Ball in den Bremer Himmel. Doch auch dieser Nackenschlag sollte die Tauben nicht umhauen. Kurz vor Ende der 25 Spielminuten nickte Matze Juckel das Ding noch in die Maschen zum vielumjubelten und hochverdienten 1:1, was dann auch den Endstand bedeutete. „Völlig in Ordnung!“, hörte man unseren Trainer nach dem Spiel seine Spieler motivieren. Das andere Gruppenspiel endete 0:0. Somit war noch alles offen.
Im zweiten Gruppenspiel (17:30 Uhr) wartete der SC Guldental auf uns. Schnell wurde im Spiel klar, dass es nur einen Sieger geben sollte. Chance um Chance erspielten sich die Palomaten, doch der Ball wollte einfach nicht rein. Ein kurzer Schock-Moment dann auf der Gegenseite. Nach einem langen Einwurf rauschte der Kopfball eines Guldentalers nur knapp am Pfosten vorbei. Puh, das hätte in die Hose gehen können. Doch dann fiel noch der goldene Treffer. Unsere „Maschine“ Matze Juckel vollendete erneut und somit stand am Ende ein wichtiger 1:0-Sieg auf dem Papier, was nach Tag 1 die Tabellenführung in der Gruppe K bedeutete.
Den Abend ließen sich die „Alten Herren“ dann im „Loui & Jules“ schmecken und wir bereiteten uns mental und physisch auf den zweiten Tag vor. Dafür ließen wir sogar Mickie Krause sausen. Frisch geduscht und frisch gestärkt mit einem Kaffee, Brötchen und einem Ei begann der Samstag für uns. 10 Uhr wartete das letzte Gruppenspiel gegen die SG Villmar-Weyher. Ein Punkt hätte zum Weiterkommen gereicht. Doch soweit wollten wir es nicht kommen lassen. André Ziller und Harry Jurkschat machten mit ihren beiden Toren schnell klar, wohin die Reise geht; nämlich ins 16.-Finale. Gruppensieg bei der ersten Teilnahme. Stark! Doch Grund zum Feiern gab es noch nicht, denn bereits um 11:30 Uhr mussten die Blau-Weißen wieder ran. Im 16.-Finale ging es nun gegen den Tabellen-Zweiten der Gruppe I, den SV Allensbach Fußball, der die weiteste Anreise des Turniers hatte, und dafür natürlich auch geehrt wurde. Trainer Reiher stellte seine Truppe wieder einmal gewohnt souverän ein und hatte scheinbar mal wieder die richtigen Worte gefunden. Durch die Treffer von Marcel Gottschalk und Ervin Mujakevic zogen die Palomaten mit einem hochverdienten 2:0-Sieg ins Achtelfinale ein. Das konnte auch ein Allensbacher Ex-Profi namens Markus Knackmuß nicht ändern!
Viel Zeit zum Durchdrehen blieb nicht, denn nun mussten wir mit Sack und Pack quer durch Bremen auf die Anlage des Blumenthaler SV reisen, wo die Finalspiele stattfanden. Dort angekommen, bekamen wir auch die Info, wer unser Gegner im Achtelfinale sein sollte. Unser Staffelnachbar aus Hamburg und aktueller Hamburger Vize-Meister, SC Victoria Hamburg. Nun gut, ein Hamburger Duell in Bremen auf Kunstrasen, nachdem die anderen Spiele bisher alle auf Naturrasen stattfanden. Um Punkt 14:15 Uhr pfiff der Schiri die Partie an und es zeigte sich schnell, dass Vici die etwas bessere Spielanlage hatte. Aber Paloma hielt mit Kampf und Wille dagegen. Doch die Hinzmann-Elf vom Lokstedter Steindamm drückte immer mehr und somit fiel dann auch der verdiente Treffer zum 0:1. Viel Zeit blieb den Tauben nicht mehr. Die Uhr tickte und das Achtelfinal-Aus rückte näher. Doch wieder einmal zeigten wir, dass auch wir guten Fußball spielen können und nie aufgeben. Nach einer tollen Kombination über die linke Seite vollendete Steffen „Kobra“ Harms zum vielumjubelten Ausgleich. Schluss. Aus. Ende. Das Elfmeterschießen musste einen Sieger finden. Leider versagten Sascha Windisch und abermals Harry Jurkschat die Nerven (überhaupt keinen Vorwurf an die Beiden!), was um 14:52 Uhr das Turnier-Aus für den USC Paloma bedeutete. Bitter! Schade! Ärgerlich!
Die Enttäuschung über das Ausscheiden im Achtelfinale (ausgerechnet gegen eine Hamburger Truppe) war nur von kurzer Dauer. Denn der USC Paloma hatte ein großartiges Turnier gespielt und blieb ja quasi ungeschlagen. Auch der zahlreich mitgereiste Anhang bescheinigte der Mannschaft eine tolle Leistung. Hut ab und Chapeau.
Was ab 15 Uhr im Burgwall-Stadion in Bremen abging, ist in Worte kaum zu fassen. In Mike Krüger-Manier wurde eine Party gefeiert, die seinesgleichen suchte. Kaltgetränke flossen ohne Ende, diverse Gesänge am Spielfeldrand wurden angestimmt und selbst Pyrotechnik durfte nicht fehlen. Zum Finale unterstützten wir dann auch noch unseren „Besieger“ Victoria Hamburg gegen den späteren Turniersieger Hertha BSC lautstark. Denn im Grunde genommen sind wir doch „alle Hamburger Jungs“ und „Hamburg ist eh viel schöner als Berlin“.
Am Ende des Tages sprang für die Alten Herren des USC Paloma ein fantastischer 10. Platz heraus, was bis 4 Uhr morgens im Festzelt zusammen mit Tim Toupet ausgiebig gefeiert wurde. Was für ein Wochenende. Herzlichen Glückwunsch von uns an die Alten Herren vom SC Victoria Hamburg zum deutschen Vizemeister-Titel. Ebenfalls beglückwünschen wir SC Condor Altliga zum 6. Platz und dem HSV zum Erreichen des 7. Platzes.
Wir bedanken uns an dieser Stelle beim Gastgeber Blumenthaler SV und seine Co-Ausrichter OT Bremen und SG Marßel Bremen für das überragend organisierte Turnier und hoffen vielleicht über Umwege, nächstes Jahr wieder teilnehmen zu dürfen. Vielen Dank.